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Einschlafhilfen: Welche helfen am besten?

Jeder kennt sie und jeder wendet sie an – Einschlafhilfen. Ob es nun Omas warme Milch mit Honig ist, Ohrenstöpsel oder sogar verschreibungspflichtige Schlafmittel – hier bekommst du einen Überblick über die Vielfalt und die unterschiedlichen Anwendungsbereiche zur Verbesserung deines Schlafs.

Einschlafhilfen sorgen für einen perfekten Schlaf - bei jedem
Verschiedene Einschlafhilfen können deine Schlafqualität verbessern. Bild: pexels/ekaterina bolovtsova

Inhaltsverzeichnis 

In unserer rasanten Welt bekommt der Schlaf scheinbar nicht mehr die Beachtung, die ihm eigentlich gebührt. Ein- und Durchschlafstörungen treten immer häufiger auf. Viele Menschen suchen nach der „schnellen Pille“, um nach einem stressigen Tag schnell einzuschlafen. Doch leider lässt sich der Schlaf nicht auf Knopfdruck erzwingen.

Welche Einschlafhilfen tatsächlich helfen, wie uns die Natur unterstützt, welche Ratschläge schon seit Generationen geholfen haben und was du bei der Einnahme von Schlafmitteln unbedingt beachten solltest, erkläre ich dir im folgenden Artikel.

EINSCHLAFHILFEN: WELCHE GIBT ES?

Viele Menschen denken bei Einschlafhilfen sofort an verschreibungspflichtige Medikamente. Zugegeben: Sie gehören dazu – sollten aber nur im äußersten Notfall und nach vorheriger Absprache mit dem behandelnden Arzt eingenommen werden.

Um im Dschungel der schier unendlich angebotenen Einschlafhilfen nicht den Überblick zu verlieren, kann man sie grob in 5 Kategorien einteilen:

  • Natürliche Einschlafhilfen
  • Einschlafhilfen aus der Apotheke
  • Melatonin – Hormone als Einschlafhilfe
  • Omas Hausmittel
  • Physische Einschlafhilfen

Fakt ist: Der Schlaf ist sehr individuell. Jeder benötigt ausreichend und erholsamen Schlaf, um auf lange Sicht gesehen kein Schlafdefizit aufzubauen. Was bei dem einen hilft, muss nicht automatisch auch bei dem anderen helfen.

Bei Einschlafhilfen gilt: Ausprobieren, Detektiv spielen und selbst auf die Suche nach den richtigen Helfern gehen.  

DIE NATUR ALS EINSCHLAFHILFE NUTZEN

Die Menschheit hat sich seit jeher auf die heilende Wirkung der Natur verlassen. In Asien gibt es eine jahrtausendealte Tradition, deren Methoden weltweit anerkannt sind. Auch hierzulande gibt es zahlreiche natürliche Pflanzen und Stoffe, die beruhigende und schlaffördernde Eigenschaften besitzen.

Der Vorteil: Sie wachsen auf Wiesen, Feldern und im Wald – oder man kann sie auch ganz leicht im eigenen Garten oder auf dem Balkon anbauen, wie zum Beispiel:

Baldrian:

Einer der wohl bekanntesten Heilpflanzen ist Baldrian. Durch bestimmte Botenstoffe in der Pflanze werden Regionen im Gehirn angeregt, die für Entspannung sorgen. Den Wirkstoffen in den Wurzeln und Stängeln wurde eine beruhigende Wirkung nachgewiesen und sie sind schlaffördernd. Die verarbeiteten Bestandteile können als Tee, Tabletten/Pillen/Dragees, Tropfen oder in Tinkturen eingenommen werden.

Lavendel:

Den in den angenehm aromatisch duftenden Lavendelblüten enthaltenen Stoffen werden beruhigende und ebenfalls schlaffördernde Eigenschaften nachgesagt. Zur Verbesserung deiner Schlafqualität kannst du die Wirkstoffe in Form von Öl (für die Badewanne, zum Einreiben, für den Diffuser usw.), als Tee und als Tabletten/Pillen/Dragees verwenden oder im Duftsäckchen unter dein Kopfkissen legen. Übrigens: Bereits seit dem Mittelalter sind die gesundheitsfördernden Stoffe der Lavendelpflanze bekannt. Die Duftstoffe helfen bei der vermehrten Ausschüttung des Glückshormons Serotonin, was gegen Abend in dein Schlafhormon Melatonin umgewandelt wird.

Hopfen:

Gerade den Männern ist dieser im kalten Gerstensaft enthaltene Bitterstoff wohl bekannt. Doch leider kommt hier gleich die Entwarnung – denn Alkohol hilft zwar dabei, schneller einzuschlafen – für deinen Schlaf ist Alkohol im Übrigen jedoch alles andere als schlaffördernd. Zurück zum Hopfen: Die im Hopfen enthaltenen Bitterstoffe und ätherischen Öle wirken zum einen beruhigend auf dein zentrales Nervensystem, zum anderen schlaffördernd und verbessern die Schlafqualität. Hopfentee ist wohl die bekannteste Möglichkeit, die Inhaltsstoffe für einen besseren Schlaf einzunehmen.

Magnesium:

Magnesium, das vom Körper selbst nicht gebildet werden kann, ist einer der wichtigsten Mineralstoffe für unseren Körper. Es ist an unzähligen Prozessen beteiligt – unter anderem an Nerven- und Muskelfunktionen. Auch bei der Umwandlung der essenziellen Aminosäure L-Tryptophan in Serotonin – der Vorstufe deines Schlafhormons Melatonin – spielt Magnesium eine wichtige Rolle. Durch eine oftmals einseitige Ernährung entsteht bei manchen Menschen ein Magnesiummangel, der sich in der Folge nachteilig auf den Schlaf auswirkt. Gute Quellen für Magnesium sind u.a. Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne, Spinat, Milchprodukte, Feigen, Fisch, Kartoffeln, viele Gemüsearten, Zartbitterschokolade oder Mineralwasser. Von Ernährungsexperten wird bei Magnesiumpräparaten das Magnesiumcitrat empfohlen, da es vom Körper schneller aufgenommen werden kann.

Falls du deinen Schlaf durch deine Ernährung verbessern möchtest, dann empfehle ich dir meinen Artikel über schlaffördernde Lebensmittel.

Melisse:

Bereits 1988 wurde die (Zitronen-) Melisse als Arzneipflanze des Jahres gekürt. Die Heilpflanze wirkt entkrampfend und beruhigend und hat somit positiven Einfluss auf deine Schlafqualität. Weiterhin machen Melissenblätter und die darin enthaltenen ätherischen Öle schläfrig und müde. Deinen Schlaf kannst du durch 3 – 5 über den Tag verteilte Tassen Melissentee fördern. Auch ein Melissenbad hat eine beruhigende Wirkung und lässt den Blutdruck sinken. Weiterhin wirken sich die Inhaltsstoffe entspannend auf den Verdauungstrakt aus, sind angstlösend und helfen bei Kopf- und Menstruationsbeschwerden. Melisse kannst du fast überall im eigenen Garten oder auf dem Balkon anbauen.

Hinweis: Die meisten pflanzlichen Einschlafhilfen entfalten ihre Wirkung nicht sofort und sollten über einen längeren Zeitraum und regelmäßig eingenommen werden. Ein Grund, sie in eine tägliche Abendroutine mit aufzunehmen, um somit die Schlafhygiene weiter zu verbessern.

OMAS HAUSMITTEL ALS EINSCHLAFHILFE

Warme Milch mit Honig:

Hilft Omas Klassiker als Hausmittel und Einschlafhilfe tatsächlich so gut? Eines vorneweg: Warme Milch mit Honig schmeckt einfach nur lecker und erinnert an die Kindheit. Der Wohlfühleffekt ist wohl einer der Hauptgründe, warum warme Milch mit Honig als Einschlafhilfe so angepriesen wird. Wissenschaftlich belegt ist die schlaffördernde Eigenschaft von warmer Milch mit Honig jedoch nicht. Die Inhaltsstoffe in Milch und Honig unterstützen zwar positiv den Schlaf, sind jedoch nur in sehr geringen Mengen enthalten. Vielmehr fördert das Wohlfühlen die Bildung deines Glückshormons Serotonin, das bei Dunkelheit in Melatonin umgewandelt wird und dich schläfrig macht. Durch die Kombination aus Kindheitserinnerung, süßem Geschmack, Wohlbefinden und der Bildung von Hormonen, ist die warme Milch mit Honig trotzdem als Eischlafhilfe aus keinem Haushalt wegzudenken.

Warme Milch gehört seit jeher zu Omas Einschlafhilfen
Einschlafhilfen: Warme Milch mit Honig. Bild: pexels/abdulrhman alkady

Tee:

An Platz #2 für Omas bestes Hausmittel als Einschlafhilfe steht definitiv Tee: Kamillentee, Baldriantee, Hopfentee, Lavendelblütentee, Zitronenmelissentee oder Tee mit Passionsblume. Omas haben immer Tee im Haus. Die in den unterschiedlichen Tees enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe, ätherischen Ölen, Bitter- und Botenstoffen wirken, je nach Teesorte, beruhigend, krampflösend, entzündungshemmend, wirken Stress entgegen und sind vor allem schlaffördernd. Doch Vorsicht: Nicht jede Teesorte wirkt sich gleichermaßen beruhigend aus. Im Gegenteil: Manche Teesorten können Schlafprobleme durch das enthaltene Koffein noch zusätzlich verstärken. Hierunter zählen schwarzer Tee, grüner Tee oder Jasmintee.

Warm duschen/Entspannungsbad:

Was auch im Sommer zunächst für ein wenig Stirnrunzeln sorgt, ist gar nicht so abwegig, denn das warme Wasser unterstützt deinen Körper, sich abzukühlen. Wie das? Das warme Wasser vergrößert zunächst die Blutgefäße und erhöht die Blutzirkulation. Der eigentliche Effekt tritt erst ein, wenn du aus der Dusche/Wanne steigst. Denn in die kühle Umgebung wird nun die Körperwärme viel schneller abgegeben. Deine Körpertemperatur sinkt in der Folge ab und lässt dich schneller einschlafen. Als Abendroutine signalisiert es deinem Körper, vermehrt Melatonin zu bilden. Zusätzlich lässt Wärme unsere Muskeln entspannen, ein weiterer positiver Nebeneffekt und Einschlafhilfe.

Vanille:

Omas Vanillekipferl schmecken nicht nur gut – die darin enthaltene Vanille kann sogar bei Schlaflosigkeit helfen. Die kostenbaren ätherischen Öle der Vanille-Orchidee werden seit langem in der Aromatherapie angewandt. Die ätherischen Öle helfen bei schlechtem Schlaf, Depressionen und Angstzuständen. Auch in Getränken und Speisen entfaltet die echte Vanille ihre schlaffördernden Eigenschaften. Die Vanilleschote gehört zwar zu den teuersten Gewürzen der Welt – dafür punktet sie in zweierlei Hinsicht: Als Aromastoff in Düften und Speisen und als Einschlafhilfe.

Abendritual:

Meine Oma pflegte immer zu sagen: „Übergehe deinen Schlaf nicht und gehe ins Bett, wenn du müde bist.“ Den Nagel mit dem Hammer genau auf den Kopf getroffen. Viele Menschen üben sich in einer sogenannten Schlafprokrastination – also das Verschieben oder Aufschieben des eigenen Schlafes bis mitten in die Nacht hinein. Dies kann zum echten Langzeitproblem für deinen Schlaf werden. Schnell gerät man in ein Schlafdefizit, das so schnell nicht mehr aufzuholen ist. Aus diesem Grund sollten wir uns lieber darin üben, die vorhandene Zeit dafür zu verwenden, um Körper und Geist am Abend runterzufahren und sich bewusst auf die Nacht vorzubereiten.

Hier ein paar Tipps für dein tägliches Abendritual: Duschen, Körperpflege, Tagebuch/To-Do-Liste schreiben, spazieren gehen, dehnen, Yogaübungen, lesen, Musik hören, sich erden. Ein festes Abendritual kann deinen Schlaf in das nächstes Level heben. Denn je öfter wir etwas routiniert machen, desto mehr verknüpft unser Gehirn diese Tätigkeit mit dem Schlafen und umso mehr Melatonin wird ausgeschüttet.

Zu deiner kostenlosen Checkliste für deine Abendroutine geht’s hier entlang.

ARZNEIMITTEL & CO ALS EINSCHLAFHILFE

Eines gleich vorneweg: Vom Arzt verschriebene Schlafmittel sollten für dich niemals DIE Lösung gegen deine Schlafprobleme darstellen. Sie dürfen höchsten eine Notlösung bei extremen oder schon sehr lang anhaltenden Schlafschwierigkeiten sein. Ist der Leidensdruck so groß oder es helfen keine anderen Therapien, sollten diese Mittel als Übergangslösung dienen – keine Frage.

Der Grund: Die vorwiegend chemischen Substanzen besitzen ein extrem hohes Suchtpotenzial. Zudem haben die meisten mitunter sehr starke Nebenwirkungen und können beim Absetzen Entzugserscheinungen hervorrufen.  

Laut AOK gibt es in Deutschland 2 Kategorien von Schlafmitteln:

Rezeptfreie Schlafmittel (vorwiegend pflanzliche Präparate, einige Antihistaminika (früher zur Verbesserung allergiebedingter Beschwerden))

Verschreibungspflichtige Schlafmittel (Benzodiazepine und Benzodiazepin-Rezeptor-Agonisten (sogenannte Z-Substanzen), sedierende Antidepressiva, Antipsychotika, einige Antihistaminika)

REZEPFREIE SCHLAFMITTEL ALS EINSCHLAFHILFE:

Baldrian:

Wie bereits oben schon erwähnt, ist Baldrian wohl eines der ältesten und bekanntesten Heilmittel, wenn es um die Verbesserung deines Schlafs geht. Die Wirkstoffe helfen dabei, die Muskulatur zu entspannen, die Nerven zu beruhigen, machen schläfrig und haben generell eine beruhigende Wirkung. Baldrian als Einschlafhilfe gibt es in verschiedenen Dosierungen und Darreichungsformen. Obwohl die Heilpflanze keine Suchtwirkung besitzt, solltest du die Einnahme – gerade über einen längeren Zeitraum – mit deinem Arzt oder in der Apotheke abklären. Auch wenn es sich um ein pflanzliches Heilmittel handelt, können als Nebenwirkungen z.B. Kopfschmerzen, Schwindel oder Magen-Darm-Beschwerden auftreten.

ANTIHISTAMINIKA ALS EINSCHLAFHILFE:

Diphenhydramin und Doxylamin:

Die beiden rezeptfreien aber apothekenpflichtigen Einschlafhilfen gehören in Deutschland zu den beliebtesten Einschlafhilfen – enthalten z.B. in WICK MediNait oder HOGGAR Night. Was früher noch als Allergiemedikament bekannt war, hilft heute bei schlechten Schlaf. Doxylamin wirkt z.B. bereits nach 30 Minuten, weil es im Gehirn die Histamin-Bindungsstellen stört. Histamin wirkt im Gehirn anregend und überstimulierend. Länger als 2 Wochen sollten Antihistaminika nicht eingenommen werden, weil sich der Körper an die Substanzen gewöhnen. Zudem sind als Nebenwirkungen u.a. Benommenheit, verminderte Reaktionsfähigkeit, Schwindel, Kopfschmerzen oder Verstopfung bekannt.

VERSCHREIBUNGSPFLICHTIGE SCHLAFMITTEL ALS EINSCHLAFHILFE:

Benzodiazepine:

Zu den wohl am häufigsten verschriebenen Beruhigungs- und Schlafmitteln zählen die Benzodiazepine. Sie sind eine große Gruppe von auf die Psyche wirkenden Medikamenten. Sie sind angstlösend, entkrampfend und dämpfend. Als kurzfristige Notlösung sorgen sie dafür, dass du bei völliger Schlaflosigkeit überhaupt erst einmal wieder schlafen kannst und sich dein Schlafdefizit nicht noch weiter vergrößert. Sie verkürzen die Einschlafzeit und verlängern die Schlafdauer. Obwohl man scheinbar erst einmal wieder gut schläft, können am Folgetag Schläfrigkeit und Benommenheit als Nebenwirkungen auftreten. Die Wirkung kann bei Einmalgabe bis zu mehreren Tagen andauern. Als mildere Nebenwirkungen zählen: Beeinträchtigung von Aufmerksamkeit, Konzentration und Reaktion. Autofahren ist unter dem Einfluss dieser Einschlafhilfe nicht erlaubt. Benzodiazepine haben weitere zahlreiche, teils schwere Nebenwirkungen und machen schnell abhängig. Sie helfen lediglich bei der Symptombehandlung – die Ursache der Schlafstörung ist dabei nicht behoben.

Antipsychotika:

Antipsychotika bzw. Neuroleptika werden vorwiegend zur Behandlung von Psychosen (u.a. veränderte Realitätswahrnehmung) eingesetzt. Da einige Antipsychotika beruhigend wirken und sehr müde machen, werden sie in Ausnahmefällen auch als Einschlafhilfe verschrieben. Die Wirkstoffe können ebenfalls extrem abhängig machen und weisen teils schwere Nebenwirkungen auf, z.B. Veränderungen im Blutbild, Herzrhythmusstörungen, Erbrechen, allergische Reaktionen, Stoffwechselprobleme oder Sehstörungen. Ohne Absprache mit einem Arzt sollten diese Mittel keinesfalls eingenommen werden. Antipsychotika vertragen sich nicht mit Alkohol.

Melatonin als Einschlafhilfe

Melatonin – Hormonpräparate

Dass zum Einschlafen dein körpereigenes Hormon Melatonin gebildet werden muss, sollte dir bereits bekannt sein. Kurz gesagt wird Melatonin bei Dunkelheit am Abend durch das Glückshormon Serotonin gebildet. Der Hype um Melatonin in synthetischer Form steigt jedoch seit einiger Zeit rasant an. Es gibt momentan noch keine aussagekräftigen Studien, die beweisen, dass die Einnahme von künstlichem Melatonin den Schlaf verbessert. Jeder Mensch reagiert anders auf das Hormonpräparat. Die Wirkung geht nicht über den Placeboeffekt hinaus, obwohl erste Studienergebnisse darauf hindeuten, dass Melatonin in synthetischer Form manchmal Schlafstörungen lindern oder das Einschlafen beschleunigen kann. Melatoninhaltige Medikamente müssen ärztlicherseits verschrieben werden, wohingegen Melatonin in Nahrungsergänzungsmitteln frei verkäuflich sind. In natürlicher Form kommt Melatonin sogar in einigen Lebensmitteln wie Sauerkirschen oder Cranberrys vor. Wenn du auf eine abwechslungsreiche Ernährung achtest, ist die Zufuhr von künstlichem Melatonin völlig überflüssig: Hier geht es zum Artikel über schlaffördernde Lebensmittel.

Zusatztipp: Wie wichtig Hormone für deinen Schlaf sind, kannst du in meinem Artikel nachlesen.

Einschlafhilfen: Helferlein für jeden Haushalt

Einschlafhilfen #1 Ohrenstöpsel:

Sensible Menschen, die im Schlaf oftmals durch äußere Einflüsse wie Geräusche wach werden, können ihre Schlafqualität durch die Verwendung von Ohrenstöpseln enorm verbessern. Eine einfacherer Einschlafhilfe gibt es wohl kaum, um Lärm zu reduzieren oder sogar völlig abzustellen. Um Entzündungen durch Viren oder Bakterien zu verhindern, solltest du auf einen hygienischen Umgang mit deinen Ohrenstöpseln achten.

Einschlafhilfen #2 Schlafmaske:

Von außen in dein Schlafzimmer einfallendes Licht kann deine Schlafqualität negativ beeinflussen. Auch künstliches Licht unterdrückt die Bildung von Melatonin. Viele Menschen greifen daher zur Schlafmaske, die es in den unterschiedlichsten Ausführungen gibt – sogar mit integrierten Kopfhörern. Schlafmasken helfen, für Dunkelheit zu sorgen, damit die Augen keine optischen Lichtreize mehr wahrnehmen können, die unter Umständen dem Körper signalisieren, dass es Zeit zum Aufstehen ist. Ebenso Schichtarbeiter profitieren von dieser Einschlafhilfe, weil sie schlafen müssen, wenn es draußen hell ist.

Einschlafhilfen #3 Ventilator:

Gerade in der warmen Jahreszeit verlängert sich die Einschlafzeit von vielen Menschen durch eine zu hohe Raumtemperatur im Schlafzimmer. Optimal ist eine Temperatur zwischen 16 und 20 Grad Celsius. Wenn du dein Schlafzimmer nicht ausreichend abkühlen kannst, hilft ein simpler Tischventilator. Morgens und abends kannst du ihn ans Fenster stellen, um den Luftaustausch in deinem Schlafzimmer zu beschleunigen. Auch wenn dies nicht möglich ist, sorgt er durch die Luftbewegung dafür, dass der auf der Haut gebildete Schweiß durch die zugeführte trockene Luft ausgetauscht wird und verdunstet. Das Ergebnis: Ein angenehm kühles Körpergefühl und die Absenkung der eigenen Körpertemperatur.

Einschlafhilfen #4 Socken:

Egal ob im Winter oder im Sommer – kalte Füße sorgen für Stress und können die Schlafqualität negativ beeinflussen. Wer ständig unter kalten Füßen leidet, der sollte wohlig warme Socken über Nacht anziehen. Forscher fanden sogar heraus, dass sich durch das Tragen von Socken in der Nacht die Tiefschlafphasen verlängern – die gerade für die Regeneration von Körper und Gehirn enorm wichtig sind. Regelmäßig gewaschen stellen sie eine kleine aber sehr hilfreiche Einschlafhilfe dar – für die Frostbeulen wohlgemerkt.  

Einschlafhilfen #5 Raumluftbefeuchter:

Um für ein gesundes Raumklima für die Schleimhäute in Nasen- und Rachenraum während der Nacht zu sorgen, sind Raumluftbefeuchter/Diffuser eine tolle Alternative. Die optimale Raumluftfeuchte im Schlafzimmer bei 16 – 18 Grad Celsius sollte zwischen 40 – 60 % betragen. Trockene Luft kann für einen schlechten Schlaf, Infektionen der Atemwege, Kopfschmerzen oder Reizungen der Augen sorgen. Gibt man ätherische Öle ins Wasser hinzu, erzielt man einen Doppeleffekt für einen erholsamen Schlaf und unterstützt zusätzlich die Schlafhygiene.

Einschlafhilfen: Ein Raumluftbefeuchter sorgt für das perfekte Raumklima
Einschlafhilfen: Ein Raumluftbefeuchter sorgt für das perfekte Raumklima. Bild: unsplash/60kbvolan

Einschlafhilfen #6 Binaurale Beats:

Entspannende Musik kann nachweislich beim Einschlafen helfen – meist in derselben Frequenz. Bei binauralen (beide Ohren betreffend) Beats handelt es sich um Schallwellen mit zwei unterschiedlichen Frequenzbereichen. Der eine für das rechte, der andere für das linke Ohr. Diese werden gleichzeitig gehört und überlagern sich.

Beispiel: Dein linkes Ohr hört Töne mit 220 Hertz. Mit deinem rechten Ohr hörst du eine Frequenz von 224 Hertz. Dein Gehirn nimmt nun den Unterschied von 4 Hertz in Form von binauralen Beats wahr.

Im Schlaf durchlaufen wir verschiedene Schlafphasen, die durch unterschiedliche Gehirnwellen gekennzeichnet sind. In der Tiefschlafphase zum Beispiel, kann man vorwiegend Delta-Wellen (unter 4 Herz) nachweisen. Wenn du wiederum viel denkst und dein Gedankenkarussell nicht zum stehen kommt, erzeugt dein Gehirn Wellen mit einer hohen Frequenz. Binaurale Beats für den Schlaf sorgen für ein Absenken von hoch- in niedrigfrequente Gehirnwellen, die uns entspannen lassen und somit für einen guten Schlaf sorgen. Ein Seite mit einer tollen Auswahl von binauralen Beats findest du auf Neowake.

Einschlafhilfen #7 Nasenpflaster:

Bekommst du nachts schlecht Luft, weil deine Nase geschwollen oder verstopft ist? Dann können Nasenpflaster als Einschlafhilfe den Luftstrom durch deine Nasenöffnungen wieder vergrößern. Nasenpflaster sind dünne, daumengroße Klebepflaster mit einer leicht biegsamen Kunststoffschiene in der Mitte. Sie sorgen dafür, dass die Nasenflügel angehoben werden und sich die oberen Atemwege weiten. Dadurch wird das Schnarchen durch eine eventuelle Mundatmung zumindest verringert oder sogar komplett unterbunden. Bekommst du gut Luft durch die Nase, verbessert sich auch gleichzeitig deine Schlafqualität, weil mehr Sauerstoff in deine Atemwege einströmen kann. Ein sinnvolles Helferlein für wenig Geld – auch bei anatomisch gekrümmten Nasenscheidewänden anwendbar.

ZUSATZTIPP – DO IT YOURSELF

Die schönste Nebensache der Welt oder Selbstbefriedigung zählen zu den entspannendsten Einschlafhilfen, die wir kennen und doch oftmals vergessen. Soll heißen: Einfach mal wieder kurz vor dem Schlafengehen die Aktivitäten im Bett noch etwas nach oben schrauben oder selbst Hand anlegen. Am besten bist zum Orgasmus. Denn erst dann werden unter anderem jede Menge Glückshormone wie Serotonin, Dopamin, Endorphine oder Oxytocin ausgeschüttet. Dieser Cocktail sorgt dafür, dass du dich entspannst, Stress aktiv abbaust und weniger grübelst. Die besten Voraussetzungen, um sorgenfrei einzuschlummern. Mittlerweile wird Selbstbefriedigung sogar von Krankenkassen als Einschlafhilfe empfohlen. Doch Vorsicht: Wird die ganze Sache zu schweißtreibend, ist es mit dem Schlaf dann auch schnell vorbei – denn dann muss sich dein System erst wieder runterfahren und abkühlen.

FAZIT

Beim Thema Schlaf hat jeder seine ganz individuellen Vorlieben und Bedürfnisse. Falls es mal mit dem Schlaf nicht so gut klappt, gibt es eine Vielzahl von Einschlafhilfen, die das Ein- oder Durchschlafen bessern können.

Viele Schlafgeplagte greifen sofort zur Schlaftablette – weil es der einfachste und schnellste Weg ist, um bei Schlaflosigkeit überhaupt mal wieder eine Nacht durchzuschlafen. Wenn absolut gar nichts mehr geht und du unter deinem schlechten Schlaf sehr leidest, ist dagegen kurzfristig gar nichts einzuwenden. Doch Vorsicht: Bei längerer Einnahme können Schlafmittel abhängig machen und beim Absetzen können teils starke Entzugserscheinungen auftreten. Sämtliche chemischen Schlafmittel haben teilweise sehr starke Nebenwirkungen.

Bei allen anderen Einschlafhilfen gilt folgender Tipp: Probiere dich einfach aus! Niemand kann von vornherein sagen, welches Helferlein am besten bei dir wirkt. Gerade im pflanzlichen Bereich gibt es eine Vielzahl von teils jahrtausendealten Heilpflanzen, die deinen Schlaf langfristig unterstützen können. Hier solltest du jedoch geduldig sein und sie über einen längeren Zeitraum einnehmen, damit sie ihre Wirkung vollends entfalten können.

Am Abend gilt: Ruhe und Entspannung vom Tag. Wer auf Knopfdruck seinen Schlaf erzwingen will, bewirkt das komplette Gegenteil. Eine tägliche Abendroutine ist die beste Voraussetzung, um deine Schlafhygiene weiter aufzupolieren und langfristig von gutem Schlaf zu profitieren.

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