BLOG

Gewichtszunahme durch Schlafmangel?

Führt ein Schlafmangel zwangsläufig zu einer Gewichtszunahme?

Wer schon einmal über einen gewissen Zeitraum unter Ein- oder Durschlafstörungen gelitten hat, der hat sicherlich bemerkt, was Schlafentzug mit dem Körper und der Psyche so alles anstellen kann.

Dieser Artikel soll dir vor Augen führen, dass du deine Schlafschwierigkeiten sprichwörtlich nicht auf die leichte Schulter nehmen solltest.

Es ist nicht nur eine psychische Last, die man tagtäglich mit sich herumträgt. Sie kann sich buchstäblich auch auf das eigene Körpergewicht niederschlagen. Gewichtszunahme ist eine häufige Ursache von Schlafmangel und ist weit verbreitet.

Durch meine anderen Artikel hast du sicherlich schon bemerkt, dass Schlaf nicht nur einfach das Gegenteil von Wachsein bedeutet.

Auch wenn du meinst, dass dein Körper nachts nichts weiter macht – er läuft tatsächlich auf Hochtouren.

Damit du überhaupt einschlafen kannst, benötigt dein Organismus das Schlafhormon Melatonin.

Auch andere Einflussfaktoren wie ein ruhiges und kühles Schlafzimmer, die richtige Raumtemperatur und regelmäßige Zubettgehzeiten sind wichtig, dass du in den Schlaf findest.

Dies wird auch als Schlafhygiene bezeichnet.

Falls der wohlersehnte Schlaf nun eingetreten ist, setzt dein Körper eine Reihe von Wachstums- und Reparaturprozesse (durch Hormone) in Gang.

Sie sind besonders bei Kindern für Wachstum und den Aufbau der Knochen und Muskeln verantwortlich.

Deswegen schlafen Kleinkinder und Jugendliche auch im Durchschnitt länger als im Erwachsenenalter.

Während des Schlafens findet die Wundheilung statt, es werden tote Zellen beseitigt, neue gebildet und beschädigte repariert.

Zudem generiert dein Organismus neue Abwehrzellen, kämpft gegen unerwünschte Eindringlinge und stärkt somit das Immunsystem.

Schläfst du schlecht oder gar nicht, werden diese Prozesse beeinträchtigt und negativ beeinflusst – diverse Krankheiten können die Folge dieses Schlafdefizits sein.

Wie wirkt sich Schlafmangel auf das Körpergewicht aus?

Um diese Frage zu beantworten, müssen wir uns ein Hormon anschauen, welches nachts unseren Appetit zügelt und uns nicht ständig zum Kühlschrank laufen lässt.

Wie heißt das doch gleich? LEPTIN

Was hat Leptin für Aufgaben?

Dieses körpereigene Stoffwechselhormon wird auch als „Sättigungshormon“ bezeichnet und sorgt dafür, dass wir nachts vor lauter Magenknurren nicht erwachen.

Wir nehmen mit den meisten Mahlzeiten Fett zu uns. Registriert unser Körper den Anstieg von Fett im Blut, wird gleichzeitig Leptin produziert. Das Gehirn vermittelt dem Körper in der Folge ein Sättigungsgefühl und wir stellen die Nahrungsaufnahme ein.

Gleichzeitig fühlen wir uns glücklich und entspannen – 2 wichtige Voraussetzungen für einen guten Schlaf.

Ein großer Vorteil von Leptin für dein Körpergewicht ist, dass die während des Schlafs benötigte Energie nun aus den Depots deines Körpers gewonnen wird – etwa aus den Fettdepots.

Das hast du sicherlich schon einmal bemerkt, wenn du dich vor dem Zubettgehen und nach dem Erwachen auf die Waage gestellt hast. Dein Körper verbraucht im Schlaf Energie. Somit wiegst du am Morgen weniger als noch am Abend.

Fördert Schlafmangel tatsächlich Gewichtszunahme?

Diese Frage kann man mit JA und NEIN beantworten.

Statistisch gesehen steht jedoch fest, dass die meisten Menschen, die einen Schlafmangel aufweisen, auch auch gleichzeitig unter Gewichtszunahme leiden.

Der geringere Prozentsatz der unter Schlafschwierigkeiten leidenden Menschen nimmt ab.

Kommt es zu einem gestörten Schlaf, so führt dies zu einer Dysbalance deines Hormonhaushalts.

Wälzt man sich nachts von einer Seite auf die andere und findet nicht in den Schlaf, wird weniger Leptin ausgeschüttet, welches deinen Appetit zügelt.

Dies hat zur Folge, dass du durch ein weiteres, appetitanregendes Hormon wieder Hunger verspürst.

Wie heißt das doch gleich? LEPTIN

Was hat Ghrelin für Aufgaben?

Hier können wir uns kurzfassen.

Das körpereigene Hormon – auch als „Appetithormon“ bezeichnet, sorgt dafür, dass du in Hungerphasen Nahrung zu dir nimmst. Eigentlich nichts Schlimmes, wenn dies tagsüber geschieht.

Wenn du nicht oder schlecht schläfst, sinkt jedoch dein Leptinspiegel und Ghrelin wird in der Folge vermehrt ausgeschüttet.

…du bekommst also nachts Hunger.

Und was macht man, wenn man Hunger hat…logisch…man holt sich was zu Beißen. Und das auch mitten in der Nacht.

Ergo: Häufen sich die Nächte mit schlechtem Schlaf, macht sich das leider auch auf der Waage bemerkbar.

Etabliert sich daraus eine echte Schlafstörung, kann es schlimmsten Falls dazu führen, dass man gar kein Sättigungsgefühl mehr verspürt.

Dieser nächtliche Stress führt zur vermehrten Ausschüttung von Ghrelin und zu Heißhungerattacken. Is(s)t man nicht diszipliniert führt Schlafmangel dann im Endergebnis tatsächlich zu Übergewicht.

Damit du gut schläfst, solltest du dich mit deiner Ernährung beschäftigen. Hier gibt es nämlich schlaffördernde Lebensmittel, die dich auf natürliche Weise bei einem gesunden Schlaf unterstützen.

WICHTIG ZU WISSEN:

Wenn du bereits unter Übergewicht leidest, lass mir dir eines kurz erklären:

Falls du tagsüber deinen Körper (aufgrund einer Diät) zu wenig Kalorien zuführst, hast du sicher am Abend Heißhunger.

Zudem fehlt deinem Körper durch die Diät die nötige Energie, die er nachts benötigt, um dich optimal regenerieren zu lassen.

Die dafür notwendige Energie holt sich der Körper in der Regel aus den Fettzellen.

Falls du nun abends oder nachts einer Heißhungerattacke zum Opfer fällst, ist dein Körper im Anschluss vorrangig mit der Verdauung beschäftigt.

Somit werden Regenerations- und Fettverbrennungsprozesse maßgeblich gestört und laufen nicht optimal ab.

Auch deine Verdauung wird hierdurch nur unnötig belastet.

Dein Schlaf leidet.

Dadurch kann es erneut zur Gewichtszunahme kommen.

FAZIT:

Wenn du über einen längeren Zeitraum gar nicht oder schlecht schläfst, besteht die Gefahr, dass dein Körper durch die Störung deines Hormonhaushalts die falschen Hormone zur falschen Zeit bildet.

Während der Nacht solltest du in der Regel keinen Hunger verspüren, was Aufgabe des Hormons Leptin ist – dem Appetitzügler.

Eine Änderung des Schlafverhaltens führt zwangsläufig zu einem abweichenden Hormonhaushalt, was wiederum die Leptinproduktion hemmt und zur Ausschüttung von Ghrelin führt – es regt deinen Appetit an.

Essen in der Nacht führt über einen längeren Zeitraum dann unweigerlich zur Gewichtszunahme.

Die gesundheitlichen Gründe liegen dabei klar auf der Hand. Denn Übergewicht und Fettleibigkeit bergen unzählige Risiken für Körper, Geist und Seele.

Auch deine Lebenserwartung verkürzt sich nachweislich durch eine Adipositas-Erkrankung.

Unsere innere Uhr regelt also nicht nur, wann wir müde werden, sondern trägt auch für einen stabilen Hormonhaushalt bei.

Ausreichender, regelmäßiger und gesunder Schlaf sollte für dich von nun an als ein natürliches Mittel gegen nächtliche Heißhungerattacken gelten.

Tryptophanhaltige Lebensmittel sind schlaffördernd und unterstützen deinen Organismus, sich bereits tagsüber auf die Nacht vorzubereiten.

Alles Gründe, um seinem Schlaf und seiner Gesundheit endlich wieder den gebührenden Respekt zu erweisen.

Für dich vielleicht ebenfalls interessant...

1 Kommentar

  1. […] bei der einen Person mit Rückenschmerzen hilfreich sein kann, könnte diese bei jemandem mit Übergewicht und schlaffen Gaumensegel dazu führen, dass sie nächtliche Atemaussetzer (Apnoe) erleidet und im […]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert